Deckungsbeitragsrechnung

Ein Grundprinzip der Wirtschaft ist die Deckungsbeitragsrechnung. Dabei handelt es sich um ein Verfahren zur Ermittlung des Betriebsergebnisses. Es wird zwischen verschiedenen Ausprägungen des Verfahrens unterschieden.

Einstufige Deckungsbeitragsrechnung

Diese, in der Fachliteratur auch als “Direct Costing” bezeichnete einstufige Deckungsbeitragsrechnung, ist Bestanteil der Teilkostenrechnung. Die dabei erfolgende Trennung zwischen fixen und variablen Kosten ist integraler Bestanteil und stell sich wie folgt dar: Deckungsbeitrag (DB) = Erlös (E) – variable Kosten (Kvar)

Diese Rechnung ist analog für das Einzelprodukt durchzuführen, indem der entstehende Beitrag durch die Menge dividiert wird: db = e – kvar (Kleinbuchstaben = Beitrag je Produkt)

Die fixen Kosten werden, da sie nicht direkt zugeordnet werden, in der Regel folgendermaßen verwendet: DB = Kfix – (E – Kvar)

Diese Verfahren ist so Simpel, dass nur bedingt verwertbare Rückschlüsse gezogen werden können. Ist das Ergebnis dieser Deckungsbeitragsrechnung negativ, müsste die Produktion entweder eingestellt werden oder als strategisches Marketinginstrument zur Sortimentsbeständigkeit über andere Produkte ausgeglichen werden.

Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung

Die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung, auch als Fixkostendeckungsrechnung bekannt, ist, analog zur einstufigen Deckungsbeitragsrechnung, ein Bestandteil der Teilkostenrechnung. Bei dieser Form erfolgt die Trennung zwischen variablen und fixen Kosten lediglich in der ersten Stufe.

Erst nach dieser Trennung erfolgt innerhalb der Deckungsbeitragsrechnung eine Zurechenbarkeit der fixen Kosten. Die Verteilung erfolgt über eine interne Aufschlüsselung. Dabei wird zwischen direkten und indirekt zuordenbaren Kosten unterschieden.

Zu den direkten Kosten zählen Strom und Wasser, die über die jeweiligen Zähler den einzelnen Abteilungen innerhalb des Unternehmens zugeordnet werden können (Achtung! Diese Kosten zählen in diesem Fall zu den produktfixen Kosten – sind also keine fix Kosten im eigentlichen Sinne).

Auch lassen sich Mieten über Quadratmeter oder Löhne direkt zuordnen. Anders dagegen sieht dies mit der Verwaltung und dem Vertrieb aus. Diese Kostenstrukturen entstehen in jedem Unternehmen und können als Fixkosten keinem Produktionsprozess direkt zugeordnet werden. Sie werden daher erfahrungsgemäß “verteilt”.

Rückschlüsse der Deckungsbeitragsrechnung

Über die Deckungsbeitragsrechnung lässt sich eine Reihe von strategischen Überlegungen ableiten. In früheren Zeiten galten die variablen Kosten als Preisuntergrenze, was teilweise zu ruinösen Preiskämpfen führte.

Tatsächlich können die variablen Kosten als kurzfristige Preisuntergrenze dienen, um ein Geschäftsfeld zu beleben. Auch wird von dieser Möglichkeit gebrauch gemacht, wenn ein Unternehmen in einen neuen Markt eintreten will.

Will ein Unternehmen eine langfristige Preisuntergrenze ausnutzen, muss die Deckungsbeitragsrechnung die fixen Kosten berücksichtigen. Vereinfacht ausgedrückt: 0 = DB = Kfix – (E – Kvar) Erfüllt das Unternehmen diese Nebenbedingung, kann dieses Produkt als strategisches Mittel dienen einen Preiskampf gegen die Konkurrenz zu führen, um diese aus dem Markt zu verdrängen.

Alternativ wird das Produkt als Nullsummenspiel zu einer dauerhaften Sortimentserweiterung, um das eigene Produktportfolio variabel zu halten, höhere Preise für qualitativ bessere Produktlinien zu rechtfertigen oder schlicht die Bekanntheit der Marke zu steigern bzw. am Markt Präsenz zu zeigen.

Fixkostendegression in der Deckungsbeitragsrechnung

Unter der Fixkostendregression wird in der Deckungsbeitragsrechnung ein Phänomen der Massenproduktion bezeichnet. Wie aus der Bezeichnung “fixe Kosten” hervorgeht, ist die Höhe der Kosten relativ Konstant (auch fixe Kosten steigen über den Zeitverlauf; siehe Inflation).

Die Kosten teilen sich bei zunehmender Produktionsmenge auf die Produkte. Es kommt zu einer Degression der fixen Kosten: Kfix nimmt ab; Menge X nimmt zu.

 

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