Back to the roots – lockt Handgeschriebenes eher bzw. mehr Kunden an?
Jeder Mensch bekommt in jedem Jahr unzählige Flyer, Grußkarten, Werbezusendungen oder Rechnungen. Längst hat man sich daran gewöhnt, dass diese gedruckt sind. Größtenteils wirft man die meisten der Zusendungen deshalb unbeachtet in den Papierkorb.
Damit macht man jedoch genau das, was man aus der Sicht der Unternehmen nicht tun sollte, denn eigentlich dienen die Schreiben ja dazu, die Umsätze bzw. Verkäufe zu steigern. Helfen kann dabei schon ein kleiner Trick: Jeder Mensch schenkt einer Karte bzw. einem Flyer sogleich mehr Beachtung, wenn sich nur ein paar handgeschriebene Sätze darauf befinden.
Handgeschriebene Sätze haben Tiefenwirkung
Für handgeschriebene Sätze gilt: kleine Geste, große Wirkung – ein Beispiel aus der Gastronomie. Die Widmung war in diesem Fall auf einer Rechnung vermerkt und damit nicht unbedingt auf einem Dokument, das sofort zum nächsten Kauf verführen sollte.
Trotzdem haben die Sätze den Empfänger beschäftigt: Er hat darüber nachgedacht, sich sogar beim Restaurant erkundigt, im Internet darüber berichtet und vermutlich auch seinen Freunden und sonstigen Bekannten davon erzählt. Dies zeigt zweierlei: Zum einen sind handgeschriebene Sätze also zweifelsfrei etwas Besonderes, das man in dieser Form nicht erwartet. Zum anderen sind sie – richtig angewendet – kostenlose Werbung.
In dem Restaurant ist es üblich, dass die Service-Kräfte solche Sätze schreiben dürfen. Jeder künftige Gast wird gespannt darauf warten, ob auch er eine Widmung erhält. Handgeschriebene Sätze haben also eine Tiefenwirkung, die erst auf den zweiten Blick offenbar wird.
Die persönliche Mühe überzeugt
Der Charme vom Handgeschriebenen geht vor allem davon aus, dass die Handschrift etwas Persönliches und Individuelles ist. Kein Mensch hat die gleiche Handschrift. Erhält man deshalb derartige Sätze, so registriert das eigene Hirn sofort, dass man etwas Besonderes von der anderen Seite erhalten hat, das über den Standard hinausgeht.
Es ist psychologisch erwiesen, dass sich jeder Mensch automatisch damit beschäftigt, wenn ihm eine persönliche Geste zu Teil wird. Denn es findet dann eigentlich eine Kommunikation auf einer vertraulichen Ebene statt, die Antwort erfordert oder das Erwidern durch eine eigene persönliche Geste.
Handgeschriebenes zur Umsatzsteigerung
Handgeschriebenes erzeugt aus diesen Gründen also nicht nur für eine Gratiswerbung durch Mundpropaganda, sondern intensiviert zugleich die Kundenbindung. Für Unternehmen stellt sich die Frage, wie sie diesen Umstand zu ihrem Vorteil einsetzen können.
Der Rückblick auf das Restaurant zeigt einen Weg auf: Es ist möglich, einen Stempel zu erzeugen, der den Eindruck eines handgeschriebenen Grußes erweckt. Die meisten Menschen werden den Unterschied nicht bemerken. Für Firmen macht es auch Sinn, persönlich geschriebene Grußkarten zu Weihnachten und vielleicht auch zu Geburtstagen zu versenden.
Das Abfassen der Karten dauert je nach Inhalt fünf bis acht Minuten und ist eine passende Aufgabe für studentische Hilfskräfte. Wer diese Zeit oder dieses Geld nicht investieren möchte, kann auf abgeschwächte Varianten zurückgreifen: Grußkarten können beispielsweise vorgedruckt werden und nur einen handschriftlichen Satz tragen, der eine persönliche Widmung beinhaltet.
Ganz verzichten sollte man auf Handgeschriebenes jedoch nicht, denn die Vorteile sind viel zu positiv.
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FEB