Ein Boot, ein See, ein lachender Mann, der sagt: „Du musst Ja sagen, sonst musst du zurückschwimmen.“ Und dann – Schweigen. Nicht weil sie weinte, sondern weil sie wusste: Nein. Katarina "Kati" Witt, die zweifache olympische Eiskunstlauf-Championin, lehnte 1996 während der Dreharbeiten zu "Die Eisprinzessin"Berlin den Heiratsantrag von Danny Huston, Sohn des Filmlegenden John Huston, ab. Der Moment, so erzählt sie heute, war romantisch – und doch völlig falsch für sie. Sie sagte Ja. Nur um später klarzustellen: Es war ein Ja, das sie nicht halten konnte. Und das war ihr Glück.
„Ich war immer ein Freigeist“
Witt, die im Dezember 2025 ihren 60. Geburtstag feiert, spricht offen über diesen Moment in mehreren Interviews, die seit Anfang September 2025 erschienen. In einem Podcast mit MayWay beschreibt sie, wie Huston sie mitten auf dem Wannsee ruderte, ein kleines Boot, die Abendsonne, ein paar Worte – und dann der Antrag. „Er lachte. Sagte: ,Du musst Ja sagen, sonst musst du zurückschwimmen.‘ Ich sagte Ja. Natürlich.“ Doch kaum waren sie wieder am Ufer, stand sie da, atmete tief und sagte: „Ich will keine Ehe. Ich will Freundschaft.“ „Ich war schon immer ein Freigeist“, sagt sie heute. „Heiraten? Kinder? Das war nie mein Plan.“ Sie erinnert sich an die DDR-Zeit, als sie als Jugendliche trainierte, bis die Hände blutig waren, und später als Weltmeisterin, die auf der ganzen Welt gefeiert wurde. „Ich lebte im Moment. Für den Sprung. Für die Musik. Für den Applaus.“ Eine Ehe, so sagt sie, hätte sie gebunden. Und sie brauchte Luft.Ein Antrag, der nie ernst gemeint war?
Laut Focus.de und GALA hatte Huston den Antrag nicht als Lebensentscheidung verstanden – sondern als spontane, fast schon filmreife Geste. „Er war im Drehmodus“, sagt Witt. „Vielleicht dachte er, das ist die Szene. Ich bin die Heldin. Und dann kommt der Happy End.“ Doch Witt war nicht in der Szene. Sie war Kati Witt. Die Frau, die nach dem Training immer allein zum Café fuhr, die nie einen Partner brauchte, um sich selbst zu fühlen. Ein Bild aus der Bild-Zeitung vom März 1996 zeigt sie im Boot, Huston neben ihr, beide lachend. Der Titel: „Eisprinzessin auf dem Wasser – der Antrag“. Doch das Bild sagt nichts über das, was danach kam. Witt sagt: „Ich habe mich sofort umentschieden. Auf dem Weg zum Auto. Er hat es vielleicht nicht mal bemerkt.“
Ein Leben voller Lieben – und eine, die nie zurückrief
Witts Liebesleben war so vielfältig wie ihre Karriere. Neben Huston war sie mit Richard Dean Anderson liiert – dem Star von MacGyver und Stargate SG-1. Mit Nena-Drummer Rolf Brendel lebte sie eine kurze, intensive Phase. Mit Musikmanager Markus Herrmann und Tourmanager David Hoffis hatte sie Beziehungen, die sie nie öffentlich machte. Doch die berühmteste Geschichte? Die mit Donald Trump. Laut Focus.de traf sie ihn Ende der 90er-Jahre bei einer Gala in New York. Er bot ihr seine Telefonnummer an. Sie nahm sie. Und rief nie zurück. Jahre später, bei einer weiteren Begegnung, sagte er: „Du bist die einzige Frau, der ich meine Nummer gegeben habe – und die nie zurückgerufen hat.“ Witt antwortete: „Ja, irgendjemand muss damit ja mal anfangen.“Was sie wirklich bedauert
Witt hat kein Regret, kein „wenn ich doch…“. Aber sie hat eine leise Sehnsucht: „Ich hätte gern öfter vor der Kamera gestanden.“ Sie spielte in Die Eisprinzessin, in einigen deutschen Fernsehfilmen, aber nie in einem großen Hollywood-Film. „Ich hatte die Chance. Ich hatte den Look. Ich hatte die Präsenz.“ Doch sie zog es vor, als Trainerin, als Moderatorin, als Autorin zu arbeiten. „Ich wollte nicht nur die Figur sein. Ich wollte die Stimme dahinter sein.“ Heute lebt sie in Berlin, trainiert junge Eiskunstläufer, schreibt Bücher und genießt die Stille. „Meine Haben-Seite ist immer noch praller gefüllt als meine Nicht-Haben-Seite“, sagt sie. Und wenn Fans ihr erzählen, sie hätten mitten in der Nacht aufgestanden, um ihren Auftritt im Fernsehen zu sehen – dann lächelt sie. „Das ist der größte Preis.“
Warum sie nie heiratete – und warum das nichts mit Angst zu tun hat
Viele fragen: Warum hat sie nie geheiratet? War das Angst? Ein Trauma aus der DDR? Ein Misstrauen gegenüber Männern? Nein, sagt Witt. Es war eine klare Wahl. „Ich war nie gegen Liebe. Ich war nur gegen Verpflichtung.“ Sie erinnert sich an Kolleginnen, die nach den Olympischen Spielen ihre Karriere beendeten, heirateten, Kinder bekamen – und dann verschwanden. „Ich wollte nicht verschwinden. Ich wollte weiterlaufen.“ Ihr Leben war kein Verzicht. Es war eine Entscheidung – mit Konsequenzen. Und sie hat sie nie bereut.Frequently Asked Questions
Warum lehnte Kati Witt den Heiratsantrag von Danny Huston ab?
Kati Witt lehnte den Antrag ab, weil sie nie eine Ehe geplant hatte. Obwohl sie zunächst aus Spontaneität „Ja“ sagte, erkannte sie sofort, dass eine Ehe ihre Freiheit einschränken würde. Sie beschreibt sich als „Freigeist“, für den wirtschaftliche Unabhängigkeit und berufliche Selbstbestimmung wichtiger waren als traditionelle Rollen. Die romantische Geste war für sie kein Grund, ihr Leben zu verändern.
Wie reagierte Danny Huston auf die Ablehnung?
Laut Witt und Medienberichten nahm Huston die Ablehnung gelassen auf. Er verstand den Antrag als filmische Geste, nicht als Lebensentscheidung. Es gab keine offiziellen Konflikte oder öffentlichen Auseinandersetzungen. Beide blieben in Kontakt, wie Witt in Interviews bestätigte – als Freunde. Huston selbst hat nie öffentlich über das Ereignis gesprochen.
Gab es andere prominente Heiratsanträge an Kati Witt?
Neben Danny Huston soll Donald Trump ihr Ende der 90er-Jahre seine Telefonnummer gegeben haben – die sie nie zurückrief. Auch mit Hollywood-Star Richard Dean Anderson hatte sie eine Beziehung, die jedoch nicht zu einer Ehe führte. Witt selbst sagt, dass sie nie einen Antrag ernsthaft in Erwägung zog. Ihre Prioritäten lagen stets bei ihrer Unabhängigkeit und ihrer Karriere – nicht bei der Ehe.
Was hat Kati Witt stattdessen aus ihrem Leben gemacht?
Statt einer Ehe baute Witt eine Karriere als Trainerin, Moderatorin, Autorin und Mentorin auf. Sie arbeitet mit jungen Eiskunstläufern, veröffentlichte mehrere Bücher und ist als Gast in Talkshows und Dokumentationen präsent. Sie betont, dass sie sich nie als „Traumfrau“ gesehen hat, sondern als „direkte, lebenslustige Kumpel-Freundin“. Ihre größte Befriedigung ist die Wertschätzung ihrer Fans, die ihr sagen, sie hätten ihretwegen mitten in der Nacht das Fernsehen eingeschaltet.
Warum ist der Film „Die Eisprinzessin“ wichtig für diese Geschichte?
Der Film war der Ort, an dem sich Witts Leben mit Hollywood kreuzte – und wo sie den Heiratsantrag erhielt. Obwohl der Film selbst nie ein großer Erfolg wurde, symbolisiert er einen Wendepunkt: Sie war nicht nur Sportlerin, sondern auch Schauspielerin, in einer Welt, die sie nicht verstand. Der Antrag dort war nicht nur romantisch, sondern auch ein Test: Konnte sie in dieser Welt bleiben? Ihre Antwort war Nein – und das machte sie stärker.
Wie sieht Kati Witt heute auf ihr Leben zurück?
Sie blickt mit Dankbarkeit zurück. „Ich hatte alles, was ich brauchte: Leidenschaft, Erfolg, Freiheit.“ Sie bedauert nicht, dass sie nie heiratete – sondern dass sie nicht öfter als Schauspielerin vor der Kamera stand. Doch sie ist zufrieden. Ihre Fans, ihre Arbeit, ihre Unabhängigkeit – das ist ihr Reichtum. „Ich habe nie gebraucht, dass jemand mich vollständig macht. Ich war schon vollständig.“